Freitag, 29. Oktober 2010

Drei Fragen zur Integrationsdebatte



1. Wenn die Kanzlerin sagt, dass "Multi-Kulti gescheitert" sei, ist ihr dann eigentlich klar, dass diese Sätze Wasser auf die Mühlen von Rechtspopulisten sind? Sollte sie daher als deutsche Kanzlerin mit solchen Formulierungen nicht etwas vorsichtiger sein?

2. Wenn ich in zahlreichen Leserbriefen, die bei meinem Ex-Arbeitgeber Kölnische Rundschau ankommen, lese, dass sich die Deutschen im Ausland hervorragend integrieren würden und das daher auch von den hiesigen Ausländern erwarten können, meinen sie dann auch die Deutschen, die ich in Buenos Aires kennen gelernt habe? Die dort in Vierteln leben, die von Zäunen umgeben sind und von Sicherheitsleuten bewacht werden? Die in Argentinien deutsche Zeitungen, deutsche Radiosender und deutsche TV-Kanäle haben? Die ihre Kinder auf Elite-Schulen schicken? Die in ihrem Clubraum Flaggen aus dem Kaiserreich hängen haben?

3. Wie fühle ich mich als frisch in Deutschland angekommener Ausländer, wenn ich zur Kölner Stadtverwaltung muss und die Eingangshalle wie ein Staatspalast aussieht?


Eine Halle, in der der Boden steil nach oben führt, so dass ich automatisch eine Bettelhaltung einnehmen muss, um voran zu kommen. Und was denke ich dann, wenn sich der Fahrstuhl öffnet und neben deutschen Anzugträgern ein Ausländer aussteigt, der Putzeimer trägt?


Tolle Beitäge zum Thema gibt es im wunderbaren Blog von Kübra Yücel.

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